Liebes Tagebuch,
dieses Wochenende habe ich einen Ausflug mit der Herrin a.D. und dem Metinger gemacht. Es ging mal wieder in die große Stadt. Also quasi mitten in den alten Braukeller der Hanse. Ja, Hamburg war schon immer eine Braustadt, aber bevor ich dir dies jetzt alles erzähle, kannst du dich lieber hier ein wenig schlau machen.
Und genau an dieser Stelle wollten wir zusammen den Tag verbringen. Nachdem wir die erste Hürde des Einlasses überwunden hatten, sollte es losgehen. Netterweise wurde uns, dem wartenden Volk, die „verschwendete Zeit“ von freundlichen Damen mittels eines Kaltschalengetränkes erträglicher gestaltet. Zur Auswahl standen die Sorten Pils und Pale Ale.
Solltest du über diese Sorten mehr erfahren wollen, riskiere hier einen Blick:
Dann sind wir in die heiligen Hallen, also in den verlockenden Innenhof gelangt. Erste Amtshandlung: Brauereien suchen, um sich neue Ideen und Geschmacksvarianten einzuverleiben doch irgendwas fehlt… . Achja, schnell zurück auf Anfang. Ein Gefäß für all die Köstlichkeiten sollte gefunden werden. Aber auch hierfür war gesorgt. Ein ganzer Stand voller „Probiergläser“, leider leer, wie wir feststellen mussten. Okay, nicht ganz leer. Eine Schatzkarte und ein Chip, der doch anfangs für Verwirrung sorgte, waren vorbereitet worden.
Jetzt aber auf in das „Willi Wonka Land“ der Braukunst.
Immerhin wollten hier 20 Brauereien besucht werden und somit gute 80 Biersorten verköstigt werden. Liebes Tagebuch, ich sage dir der Geruch der so durch die Lüfte streifte, war schon verlockend.
Der erste Stopp den wir einlegen mussten, immerhin nach gut 5 min. war eine nette Brauerei aus Berlin. Hier gab es Kaffee-Vanille-Bier. Ein Irish Stout, welches durch eine raffinierte Idee, und deren Umsetzung, die feinen Aromen des Kaffees und der Vanille annahm.
Wir waren begeistert. Wir hätten uns durchaus den ganzen Abend hier aufhalten können. Wären da nicht die anderen uns größtenteils noch unbekannten Brauereien gewesen. Also auf in den Kampf. Man soll ja gar nicht glauben, wie viele Menschen man in einer Großstadt mit den Worten: „Spring Beer Day“ aus dem Hause locken kann.
Eine Flut von Menschen bewegte sich durch die kleinen Gassen zwischen den Verkaufsständen. Ähnlich muss es bei der großen Bierflut 1814 in London ausgesehen haben.
Aber wir waren gerüstet, die Schwimmflügel angelegt und ab ins Getümmel. Nächster Halt – nächste Brauerei.
Doch welche sollte es sein?
Wo sind eigentlich die ganzen Hamburger Jungs?
Ah, da sehen wir doch welche. Interessant waren die schön gestalteten Schilder, irgendwie muss man ja auch erkennen können, um welches Bier es sich handeln soll. Aber auch ohne jegliche Kenntnis von Bier sollte man nicht dumm sterben. Alle Brauer waren sehr auskunftsbereit und das wirklich bei jeder Frage. Selbst, wenn die durchaus ausführlichen Beschreibungen der verschieden Testbiere nicht ausreichend für eine Entscheidung waren, haben die Damen und Herren geschafft mit ein paar gezielten Fragen jeden Gast glücklich zu machen.
Man muss schon sagen, hier waren wahre Meister ihres Faches am Werk.
Ein Bier hat es uns dann doch angetan und musste allein auf Grund des Namens probiert werden. Tutti Fruitti… soweit so gut… MIT GURKE. Gurke? Ja, mit Gurke! Ein herrliches Sommergetränk für alle Freunde des Gefühls welches man sonst nur durch die Einnahme von Hugo erlangt.
Wir wollten uns den gestopften Dachs aber auch auf keinen Fall entgehen lassen. Glücklicherweise haben die Mädels und Jungs aus Lüneburg hier genau das Richtige.
Und auch ein Besuch bei der Kreativ Brauerei Kehrwieder wollte, konnte und durfte nicht versäumt werden. Immer hin wurde uns, dem einfachen Volke ein ausgezeichnetes Bier Namens: Prototyp serviert.
Ausgezeichnet? Ja, da „ausgezeichnet“.
Ein kleines Stück Heimat war von hier nur einen Ausfallschritt entfernt. Die härtesten Brauer des Landes. Was soll man sagen: Wir sind alle Wacken…
Natürlich wurden die Proben auch bei weiteren Brauerei genommen. Wir haben viele interessante Menschen kennenlernen dürfen, mit denen wir einen sehr schönen Abend verbringen durften. Ein besonderer Dank geht auch an eine nette Dame, die uns ganz vorzüglich auf der Rückfahrt im eisernen Ross unterhalten hat.
Wir freuen uns auf weitere Veranstaltungen rund um das schönste Getränk des Planeten:
Die 11. Craft Beer Days in Hamburg
Um nur ein paar Beispiele zu nennen und vielleicht, liebes Tagebuch, nehm ich dich beim nächsten Mal einfach mit.
Deine Lotte