Anfang August setzte sich Moh’s Taverne als einsamer Wolf nach Norden ab. Er machte sich auf zum Lofotr Viking Festival (03.08. – 07.08.2016) auf den Lofoten. Einen Tag zuvor ging bereits der viel zu lange und in viel zu kleinen Flugzeugen stattfindende Flug. Als er kurz nach 13:00 Uhr in Leknes gelandet ist und sein Gepäck an sich nahm, traf er an der Bushaltestelle vor dem Flughafen auf drei Personen, die sich als freiwillige Helfer für das Festival gemeldet hatten.
Nachdem der Bus mit leichter Verspätung endlich ankam, ging es auf nach Bøstad. Dort angekommen checkte Moh zuerst in der Jugendherberge ein, welche ganz in der Nähe des Museums auf einem Schulgelände lag. Gleich darauf machte er sich auf zum Museum, um es sich vor dem Festival einmal in Ruhe ansehen zu können. Schnell hat er sich eine Jahreskarte für 300 NOK gekauft und so begann die Museumstour.
Die Ausstellung der vor Ort gefundenen Stücke war recht klein, so das alles in einen mittelgroßen Raum passte. Dennoch sind unter den Ausstellungsstücken edle und interessante Objekte, wie z.B. kleine ca. 1 Cent große Goldquadrate und ein Schwertgriff aus Bronze und Silber.
Nach dem Museum ging es zum Langhaus, einer Nachbildung des größten Langhauses der Wikingerzeit, das bis jetzt gefunden wurde. Allein dieses Langhaus ist ein Trip nach Norwegen wert, für alle, die sich für so etwas interessieren. Neben der Nachstellung von Architektur und Möbeln werden dort auch die handwerklichen Methoden wie Weben, Nähen und Schnitzen live vorgeführt.
Jetzt machte sich Moh auf den Weg nach unten zum Festivalgelände, wo auch das Bootshaus stand. Die Zelte und Marktstände befanden sich noch im Aufbau und am Bootshaus und Anleger angekommen stellte Moh mit erschrecken fest, dass das große Schiff, die Lofotr, der Nachbau des Gokstadschiffes nicht zu sehen war.
Da der Tag sich dem Ende neigte, machte er sich wieder auf den Weg zur Jugendherberge.
Am nächsten Tag begann das Festival. Um 11:00 Uhr war Einlass und um 12:00 Uhr fand die Eröffnungszeremonie statt. Damit war das Festival nun offiziell eröffnet und Moh begann seine Suche nach Schätzen und dem überlebenswichtigen Met.
Nach einigen Kampfshows und Lagern, die ihre sehr häufig handgemachten Ketten, Anhänger, Ringe, usw. verkauften, musste Moh jedoch ernüchternd feststellen, dass dort nirgends Met angeboten wurde. Und als wären die Götter genauso enttäuscht gewesen, begann es in dem Moment zu regnen.
Und so traf Moh unter einem Dach auf einen Schmied. Dieser schnitzte zur der Zeit an einem neuen Stiel für seinen Hammer und hatte durch das Wetter doch einige Zuschauer unter seinem kleinen Dach. Als er seinen Hammerstiel fertig hatte, schmiedete er noch einen Keil dafür und gleich darauf ein kleines Messer. Somit endete der Erste Tag des Lofotr Viking Festivals.
Am Donnerstag war herrlichstes Wetter, was bedeutete, dass Moh seinen Hut tragen musste, da er sich noch von dem Sonnenbrand der Wikingertage erholte.
Auf dem Gelände wieder angekommen wurde festgestellt, dass neue Zelte dazugekommen waren. Diese wurden sogleich erkundet, leider wieder kein Met.
Hinter dem Bootshaus stellten zwei HEMA-Kämpfer die Waffen und Techniken der Wikinger dar. Von Speer zu Speer und Schild über Schwerter zu Äxten bis zur Dänenaxt. Sie erklärten auch wie sie die Techniken rekonstruiert haben, da es von den Wikingern selbst keine direkten Überlieferungen gibt.
Danach war es dann endlich soweit. Moh schnappte sich eine Rettungsweste, diese dient als Reservierung um auf dem Wikingerschiff mitfahren zu können. Aber bis zum Start waren es noch 20 Minuten. Zum Glück wurde dort direkt am Kiel Stockfisch zerkleinert von einer der Personen, die Moh zwei Tage zuvor an der Bushaltestelle traf. Nach einer Geschmacksprobe vom Stockfisch, sehr trocken und fast geschmackslos und einem kleinen Gespräch, begann nun endlich die Schifffahrt.
Moh und weitere Freiwillige hissten das Segel und schon begann die Fahrt. Der Wind kam von Backbord und das Schiff hatte leichte Schräglage, dennoch gab es kein Geschaukel oder Ähnliches. Die ganze Fahrt war sehr entspannt und obwohl der Wind von der Seite kam recht schnell.
Schon war Freitag. Rasch machte Moh sich auf zum Gelände, denn heute soll Eisen hergestellt werden. Auf dem Gelände angekommen, erzählte der Schmied, dass er nur starten kann, wenn sein Lehrling noch rechtzeitig auftaucht. Dieser hatte die Nacht zuvor wohl einen Met zu viel gehabt. (Wo hatte er den her und hat er noch welchen?)
Zum Glück kam der Lehrling noch, auch wenn man ihm die letzte Nacht schnell angesehen hat. Der Lehmofen wurde befeuert und mit Holzkohle befüllt. Als das Feuer nun richtig in Gange war, die Blasebalge nun ohne Unterlass arbeiten mussten, wurde eine Schale Eisenerz dazu gegeben und zwei Schalen Holzkohle. Dieser Mix sollte nun über die nächsten fünf Stunden kontinuierlich in den Ofen nachgefüllt werden. Deswegen machte Moh sich auf zur Viking Fashion Show, wo die besten Gewandungen prämiert werden sollten. Es startete die Männerkategorie mit nur zwei Teilnehmern. Bei den Frauen waren es drei. Die Gewinner gab die“ Wicked textile witch oft the west“ bekannt. Der Preis war eine Armbandkette aus Bernstein. Und obwohl eine der Damen als Accessoire einen Bodyguard dabei hatte, gewann diese nicht.
Zurück beim Schmied war der Ofen bereits zwei Stunden vor der Zeit aufgebrochen. Durch die große Hitze ist der Lehm direkt beim Lufteinlass geschmolzen und schloss so die Luftzufuhr zum Ofen. Das Ergebnis bestand nun leider nur aus kleinen Eisenperlen und nicht dem erhofften 1 kg schweren Eisenklumpen.
Am Samstag wollte Moh einen Berg in der Nähe des Festivals erklimmen, für ein nettes Foto.
Nach 2,5 Stunden Fußmarsch kam Moh am Fuß des Berges an und genau in dem Moment zogen die Wolken zu, sodass man nur noch bis zur Mitte vom Berg sehen konnte. Verärgert machte sich Moh nun auf den Rückweg zum Museum. Dort guckte er sich das Konzert von Helisir an.
Schon begann der letzte Tag.
Moh kaufte nun all die Sachen, die er sich über die Tage ausgesucht hatte als Souvenirs und um nicht zu viele norwegische Kronen wieder mit nach Hause nehmen zu müssen.
Am Abend fand noch das Bogenturnier der Wikinger statt, an dem nur die Mitglieder der Lager und die Mitarbeiter teilnehmen durften.
Anschließend fand die Abschlusszeremonie statt, nach der die Wikinger davon ruderten.
Ein schönes Ende für ein absolut gelungenes Festival, das jedem zu empfehlen ist.
Hat dies auf Leif – ein Wikingerabenteuer rebloggt und kommentierte:
Ein ausführlicher Reisebericht von den Lofoten … Danke an Otto von Bollersleben!
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Hi, vielen Dank fürs veröffentlichen, hat uns gefreut. Sind schon gespannt, was aus deinem Wikingerabenteuer wird, besonders das du es authentisch schreibst, macht die Sache interessant. Liebe Grüße, von den wankenden Wölfen und natürlich Otto 😉
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Danke euch!
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